Exposee (Entwurf)

 

"Z.B.: Ruten laufen"  (Arbeitstitel)

 

Idee

Jede Disziplin hat ihre eigenen Methoden zur Problem-Lösung. Ein experimenteller Work-shop, besetzt mit Spezialisten aus Wissenschaften und Künsten, sollte synergetische Möglichkeiten ausloten zur Eröffnung von kreativen Prozessen, die über die Beschreibung eines Problemfelds und seiner besonderen Eigenheiten aus unterschiedlichsten Perspektiven Impulse frei setzen zu Fach-spezifischen Vermittlungen oder Lösungen.

Zu denken wäre im einfachsten Fall z.B. an die Veranschaulichung von unsichtbaren natur-wissenschaftlichen Phänomenen, um deren Wesen, Qualität oder Funktion zu beschreiben. Die Übersetzung von Problemstellungen in andere, fremde Medien, könnte ausser dem neue Ansätze liefern zur weiteren Entwicklung von Lösungsprozessen in Bereichen, in denen solches stagniert aus Mangel an Begreifbarkeit und Anschaulichkeit bzw. Anstösse geben zu neuen gestalterischen Visionen: Ein wechselseitiger Profit wäre zu erwarten im interdis-ziplinären Dialog.

  

Voraussetzungen

Eine Gruppe von höchstens 12 jeweils Fach-kompetenten Vertretern aus den unterschied-lichsten naturwissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen und künstlerisch-gestalterischen Bereichen sollte offen sein für Fach-fremde wissenschaftliche bzw. kulturelle Erscheinungen und Vorgänge  und auch interessiert an unkonventionellen Methoden.

Eine Bedingung wäre auch die Bereitschaft zu einem vorbehaltlosen  kommunikativen Um-gang mit anderen Menschen und die Lust an einem Abenteuer mit unsicherem Ausgang.

Die Besetzung wäre wahrscheinlich ideal mit einer Gruppe von Diplomanden / Doktoranden bzw. Meisterschülern oder qualitativ entsprechenden Personen, die die Grundlagen ihrer eigenen Fächer souverän beherrschen und eigene Wege suchen oder bereits an komplexen Themen arbeiten.

Eine Umfrage nach Interessenten sollte von einem Fragebogen begleitet sein, der ent-sprechende Informationen und Schlüsse zum Personenkreis zulässt.

Teilnehmer aus den Bereichen Archäologie, Biologie, Chemie, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Medizin, Physik, Psychologie, Wirtschaft oder deren speziellen Bereichen könnten mit Teilnehmern aus der Architektur, der Bildenden Kunst, Film, Literatur, Musik und Tanz einen heterogenen Pool bilden. Eine Klausur-Situation mit gemeinsamer Verpflegung und offenem Tagesabschluss wäre wünschenswert.

 

Vorspiel

Die Erkundung eines fremden Terrains "mit allen Sinnen" sollte selbstverständlich eine Untersuchung mit der Wünschelrute (als Antenne zur Verstärkung der körperlichen Sensibilität) einschliessen, um auch Phänomene wahr zu nehmen, die dem Sehen, Hören, Riechen, Tasten und Schmecken verschlossen bleiben. Die Erfahrung einer solchen Wahrnehmung könnte Auslöser sein für eine Öffnung des Bewusstseins für Bereiche und Möglichkeiten, die bisher im Abseits geblieben sind.

Der Besuch der "Grossen Kunstausstellung" sollte das Spektrum von Themenstellungen und Darstellungsmöglichkeiten in der Bildenden Kunst beispielhaft vorführen, hier könnten bereits Hinweise auf Verbindungsmöglichkeiten formuliert werden. Die Vorstellung und eine Beschreibung der besonderen Tätigkeiten und Interessen der einzelnen Beteiligten sollte die Einführung abschliessen.

 

Hauptteil

Zuerst wären Problem- oder Themenfelder zu erörtern, die als Anlass zu interdisziplinärer Bearbeitung fruchtbar wären. Eine Tischvorlage sollte hier helfen, einen zügigen Einstieg zu finden. Eine allgemeine Übereinkunft sollte zu vorerst 1 konkreten Fragestellung führen, die beispielhaft zu bearbeiten wäre.

Im Wechsel von Zeiten für individuelle Einzelbearbeitung und die integrative Darstellung und Diskussion in der Gruppe sollte ein kreativer Prozess entstehen, der von der Gruppe wiederum evaluiert und dann weiter entwickelt, beendet  oder evt. auch abgebrochen werden müsste.

Ideal wäre die Bearbeitung von mehreren Themen aus unterschiedlichen Bereichen, um schliesslich eine Gesamtbewertung im Rahmen der Veranstaltung zu versuchen, die mit einem Abstand von etwa 4 Wochen neu einzuschätzen wäre.

Das gesamte Projekt sollte in den wesentlichen Dingen möglichst lückenlos dokumentiert werden mit Protokoll, Fotos, Kopien der einzelnen Skizzen und Ergebnispapiere und mit Video-Aufzeichnungen.

Zeitplan

Ausgabe von Informations- / Einladungspapieren im Oktober 2007. Rückmeldungen und Auswahl bis Ende Januar. Der Workshop sollte dann im Rahmen der Grossen Kunstaus-stellung, etwa Mitte März (14. bis 16.), an einem Wochenende stattfinden.

Freitag, am Spätnachmittag erstes Treffen mit dem Vorspiel. Samstag und Sonntag Projekttage. Schlussgespräch am Sonntag, Spätnachmittag.

Wünschenswert wäre eine weitere, abschliessende Zusammenkunft etwa 4 Wochen später, zur endgültigen Bewertung der Veranstaltung.


Veranstaltungsentwurf zu einem interdisziplinären Workshop im Rahmen der Grossen Kunstausstellung im Haus der Kunst München, Juli 2007.

 Das Projekt ist wegen mangelnder Beteiligung gescheitert.


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